End of the century

In den Jahren 1994 bis 1999 erlebte die Priesterbruderschaft ein ruhiges, konstantes Wachstum. Die Tradition insgesamt entwickelte sich dank der „Operation Überleben“, die Erzbischof Lefebvre gewollt und verwirklicht hatte. Die wachsende Zahl des Klerus, der Ordensleute, der Gläubigen, das Aufblühen der Familien und des katholischen Lebens zeigen als Fakten die Berechtigung des Handelns des „Rebellenbischofs“.

Im März 1988 wurde das sechste Seminar der Priesterbruderschaft, das Holy Cross Seminary in Australien, errichtet. Im September desselben Jahres wurde das Seminar in den Vereinigten Staaten nach Winona in Minnesota verlegt, in die schönen, renovierten Bauten eines ehemaligen Dominikanernoviziats. Im Jahr 1988 zählt die Priesterbruderschaft 209 Priester und fünf Bischöfe.

Die Jubiläen

Am 19. November 1989 feierte Erzbischof Lefebvre im Bourget, nahe Paris, sein goldenes Priesterjubiläum vor 23 000 Gläubigen. Im folgenden Jahr feiert die Priesterbruderschaft ihr 20-jähriges Bestehen. Im Jahr 1990 zählt sie 236 Priester und fünf Bischöfe.

Tod von Erzbischof Lefebvre und Bischof de Castro Mayer – Weihe eines Bischofs

Am 25. März 1991 gibt Erzbischof Lefebvre seine Seele in die Hand seines Schöpfers zurück. Ein Kardinal, der Ecône besucht und am Grab des Gründers der Priesterbruderschaft gedenkt, sagt leise: „Danke, Monseigneur“. Einen Monat später, am 26. April, geht sein Kampfgefährte Bischof de Castro Mayer in ein besseres Leben ein. Im Jahr des Todes ihres Gründers zählt die Priesterbruderschaft 249 Priester und vier Bischöfe.

Im folgenden Jahr weiht Bischof Tissier de Mallerais mit Bischof Williamson und Bischof de Galarreta als Ko-Konsekratoren Bischof Licinio Rangel zum Weihbischof für die Priesterbruderschaft St. Johannes-Maria Vianney in Campos, Brasilien. So können die Gläubigen in diesem Land weiterhin nach der zweitausendjährigen Tradition der Kirche leben.

Im selben Jahr 1992 eröffnet die Priesterbruderschaft eine Niederlassung auf den Philippinen. Zur selben Zeit entwickelt sich nach dem Fall des eisernen Vorhangs das Apostolat im Osten. Am 25. März 1993 wird die erste Messe im Schloss Schwandegg zelebriert, im neuen Generalhaus der Priesterbruderschaft in Menzingen im Kanton Zug. Es beherbergt auch das Noviziat der Oblatinnen, bis die Zahl der Berufungen so steigt, dass die Schwestern ihr Noviziat in Salvan im Wallis einrichten.

Generalkapitel, Wahlen

Im Juli 1994 wird Bischof Fellay zum Generaloberen gewählt; er folgt Pater Schmidberger nach, der zum Ersten Generalassistenten gewählt wird. Im folgenden Jahr wird in Ecône das Silberjubiläum der Priesterbruderschaft gefeiert, während der Grundstein für die künftige Kirche Unbeflecktes Herz Mariens gesegnet wird. Im Jahr 1995 zählt die Priesterbruderschaft 329 Priester und vier Bischöfe.

Die Jahre bis zum Jahrhundertwechsel

Die geographische Ausdehnung untermauert den Notstand, der zur Hilfe für die Seelen motiviert, egal, auf welchem Längen- und Breitengrad. Während unter der Wirkung der konziliaren Abbeize der religiöse Geist anämisch wird und zunehmend schwindet, scheint das „Experiment der Tradition“ sehr wohl zu gelingen!